+++ Fortbildung Kinesiotaping im Sport für Trainer HTU am 17. Februar +++ News Kategorie Kampf Am Sonntag, 14. Januar, fand in Salmünster ein Kader- und Sichtungslehrgang Kampf der Hessischen Taekwondo Union statt. Kategorie Kampf Zum zweiten Mal in Folge betraute nach 2017 die Deutsche Taekwondo Union den Taekwondo Verein Schlüchtern mit der Ausrichtung der Kampfrichterreferententagung der Bundesländer. Kategorie Prüfungswesen Die letzte Dan-Prüfung in diesem Jahr fand am in Walluf statt. Der Andrang war groß, 55 Prüflinge traten in zwei Schichten bei der 8-stündigen Prüfung an. Kategorie Kampf Am 02. Dezember gingen 17 Sportler/innen vom Team Hessen beim internationalen Park Pokal in Stuttgart unter der Leitung von Gerd Lange und Christoph Lehmann an den Start. Kategorie Prüfungswesen Am 26.11. Fand der Trainer- und Prüferlehrgang in Bad Homburg statt. Dabei würde ein neues Konzept für Selbstverteidigung und 1. Schrittkampf erarbeitet. Kategorie Formen Vom 24.11 bis fand dieses Jahr wieder der Bundesnachwuchslehrgang Poomsae unter Leitung von Bundestrainer Hado Yun in Köln statt. Kategorie Kampf / Formen Am fand die Hessenmeisterschaften in Korbach statt. Kategorie Formen Ein langes Wochenende war es für Landestrainerin Imke Turner, die nach der Deutschen Meisterschaft am Samstag in Wuppertal noch den Internationalen Deutschen Jugend- und Nachwuchscup in der gleichen Halle dranhängte. Kategorie Formen Gold, Silber, Bronze und eine Menge Erfahrungen, das ist die Ausbeute des Hessenkaders bei der Deutschen Meisterschaft in Wuppertal. Kategorie Kampf Am Sonntag,, bereiteten sich 20 HTU Athleten unter der Leitung von Gerd Lange und Christoph Lehmann in Gelnhausen auf die am kommenden Samstag anstehende Landesmeisterschaft und den internationalen Park Pokal am ersten Dezemberwochenende vor. Kontakt Hessische Taekwondo Union e.V. Geschäftsstelle Cornelia Baus In den Gräben 8 63546 Hammersbach [email protected] Tel: 06185-993 © 2017 by HTU. Schriftzug „Taekwondo“ in Hangeul Taekwondo (auch Tae-Kwon-Do oder Taekwon-Do) ist ein koreanischer. Die drei Silben des Namens stehen für Fußtechnik (tae), Handtechnik (kwon) und Weg (do). Obwohl Taekwondo große Ähnlichkeiten mit anderen asiatischen Kampfsportarten aufweist, unterscheidet es sich in einigen wesentlichen Punkten von diesen. So ist die sehr auf Schnelligkeit und Dynamik ausgelegt, was nicht zuletzt durch den Wettkampf bedingt ist. Im Taekwondo dominieren Fußtechniken deutlicher als in vergleichbaren Kampfsportarten. Trainingskampf bei der Das Wort Taekwondo setzt sich aus den folgenden drei Silben zusammen: • tae = „Fuß“ (steht für alle Fußtechniken), • kwon = „Faust“ (steht für alle Hand- und Armtechniken), • do = „Weg“, „Lehre“ (wie im Deutschen ist „Weg“ auch als Methode oder Zielstreben zu verstehen; Do leitet sich vom chinesischen Begriff ab). Dies kann als „Der Weg des Fuß- und Faustkampfes“ oder auch als „Der Weg mit Fuß und Faust“ interpretiert werden. Taekwondo (Kampfsport) Umfassendes Nachschlagewerk mit über 400 Seiten über den Kampfsport Taekwondo! Mit vielen Bildern, Videos, Diagrammen, Texten, Links,etc. Die koreanische Kampfsportart Taekwondo schreibt zur Zeit viele Geschichten: Welche von Annäherung und Modernisierung.Erstmals seit zehn Jahren darf eine Delegation. Taekwondo entwickelte sich nach der, die bis 1945 dauerte, aus dem japanischen. Die Ähnlichkeiten beispielsweise in Bezug auf Techniken und Formenlauf sind so groß, dass man Taekwondo als Karate-Stil ansehen kann. Der Begriff Taekwondo tauchte erstmals 1955 auf und wurde von General (ITF) unter Einfluss des -Karate entwickelt. Später kristallisierten sich Taekwondo-Unterstile heraus. Weltweit gibt es hauptsächlich drei Taekwondo-Stile (ITF traditionell, ITF reformiert und WTF), die sich in der Formausübung (, und ) und im sportlichen Kampf unterscheiden. Im olympischen Wettkampfsystem wurde das Verbot ergänzt, mit der Faust den Kopf zu treffen. Disziplinen [| ] Taekwondo als moderner Sport unterteilt sich in einzelne Disziplinen. Je nach Verein oder Schule werden die Schwerpunkte im Training unterschiedlich gesetzt. Sportler bei einem • Grundschule ( Gibon Yeonseup): Üben einzelner Bewegungen und Techniken durch mehrfaches Wiederholen, ohne Gegner. • Formenlauf ( Teul, Hyeong, Pumsae (Taegeuk/Palgue)): festgelegte Techniken werden in vorgegebener Reihenfolge durchgeführt. • Einschrittkampf ( Hanbon Gyeorugi, Ilbo Matsogi, Ilbo Daeryeon): Ein Übungskampf mit festgelegter Technikenreihenfolge gegen einen Gegner. Neben dem Einschrittkampf gibt es auch noch den Zwei- und Dreischrittkampf ( Ibo- bzw. Sambo-Matsogi, Ibo- bzw. Sambo-Daeryeon); sie haben eher untergeordnete Bedeutung. • Bruchtest ( Gyeokpa): Zerstören von Holzbrettern, Ziegeln oder sonstigen Materialien mittels Taekwondo-Techniken. • Freikampf ( Daeryeon, Matsogi oder Gyeorugi): Freier Übungs gegen einen Gegner, häufig ohne Berührung. • Wettkampf ( Chayu Matsogi): Leicht-, Semi- oder Vollkontaktkampf gegen einen Gegner. • Selbstverteidigung ( Hosinsul): gegen einen oder mehrere unbewaffnete oder bewaffnete. • Gymnastik ( Dosu Dallyon) • Theorie ( Ilon) Ethik [| ] Durch kontinuierliches Training und bewusste Ausübung dieser Disziplinen soll der Taekwondoin, so wird ein Taekwondo-Betreibender genannt, seinen Geist schulen. Olympisches Taekwondo-Piktogramm Die späteren 1970er und 1980er Jahre waren geprägt durch den Konflikt beider Taekwondo-Weltverbände, respektive ihrer Präsidenten Choi Hong-hi und Kim Un-Yong. Kim konnte dabei auf die massive Unterstützung seiner Regierung bauen, und so gelang ihm schließlich 1980 die Anerkennung der WTF als Weltfachverband Taekwondo vom. Bei den in Seoul und 1992 in war das WTF-Taekwondo als Demonstrationswettbewerb zugelassen, seit den Olympischen Spielen 2000 in ist es eine vollwertige olympische Disziplin. Ende der Ära von Choi und Kim [| ] Choi ging einen anderen Weg und besuchte mit einem Team 1981 Nordkorea, wo seitdem ITF-Taekwondo betrieben wird. Das wurde ihm in Südkorea sogleich als Landesverrat angelastet. Bis heute wird sein Name dort weitgehend verschwiegen, und seine Leistungen als „Vater des Taekwondo“ werden nicht anerkannt. Er starb am 20. Januar 2002 in Nordkorea, Hwang Ki ebenfalls 2002 in Südkorea, und Kim Un-yong wurde im Juni 2004 wegen Korruption und Veruntreuung zu einer zweieinhalbjährigen Freiheitsstrafe verurteilt, aus der er Ende Juni 2005 im Zuge einer Generalamnestie entlassen wurde. Verbände und Organisationen [| ] Allgemein [| ] Taekwondo ist sowohl national als auch international in sehr viele Verbände zersplittert; es lassen sich allerdings zwei dominante Organisationen identifizieren: die beiden Weltverbände ( International Taekwon-Do Federation, gegründet im Jahr 1966) und WTF (, gegründet 1973). In Deutschland ist die (DTU) dem Weltverband WTF angegliedert. Die DTU ist dem angegliedert und somit offizieller Taekwondo-Verband in Deutschland. Darüber hinaus gibt es viele unabhängige Schulen, die sich mehr oder weniger an die Verbandsstile anlehnen oder sich am „traditionellen“ Taekwondo-Stil orientieren, wie er ursprünglich von General Choi Hong-hi in den 1950er und 1960er Jahren entwickelt wurde. Ein Beispiel hierfür ist das „Traditionelle Taekwondo“ nach, welches sich deutlich von dem „modernen“ Taekwondo der DTU, ITF und WTF unterscheidet, vor allem durch den Verzicht auf Schutzausrüstung beim Wettkampf. Es wird kontaktloser Kampf praktiziert, Schläge und Tritte werden kurz vor dem Gegner abgestoppt. Die zwei größten Verbände: ITF und WTF [| ] Die ITF (International Taekwondo Federation) wurde am 22. März 1966 in Seoul gegründet. Gründungsmitglieder waren die Landesverbände Arabien, Deutschland, Italien, Korea, Malaysia, Singapur, Türkei, USA und Vietnam. Choi Hong-hi wurde der erste Präsident der ITF und hatte dieses Amt bis zu seinem Tode 2002 inne. In den nachfolgenden Jahren kamen zahlreiche neue Landesverbände hinzu. Zurzeit gehören der ITF über 100 Landesverbände an, und die Zahl der Schüler geht in die Millionen. Zwei Jahre nachdem die ITF ihren Hauptsitz nach Toronto verlegt hatte (1972), wurde die erste ITF-TKD-WM durchgeführt. Die ITF hat ihren Sitz in, nachdem ihr Gründer General Choi Hong-hi nach Kanada emigrierte und den der ITF zunächst nach Toronto und dann 1985 nach Wien verlegt hatte. Die WTF hat ihren Sitz in Seoul (), der Gründer ist Kim Un-Yong. Sie wurde 1973 als Reaktion auf die Emigration von General Choi und die parallel stattfindende Verlegung der ITF-Zentrale gegründet. Begründung dafür war, dass Taekwondo als koreanischer Nationalsport seinen Zentralsitz unbedingt in Korea haben sollte. Unter dem Dach der WTF findet das Olympische Taekwondo statt, daher ist eine Teilnahme an den Olympischen Spielen nur als Angehöriger der WTF möglich. Der WTF gehören 191 (Stand: April 2010) nationale Verbände mit über 30 Millionen Mitgliedern an. Stilunterschiede [| ] Aus verbandspolitischen Gründen haben sich im Taekwondo verschiedene Stile entwickelt, auch deshalb, weil sich gerade die großen Weltverbände gezielt weiterentwickeln: vor allem die WTF versucht, den Sport publikumswirksamer und damit die Wettkämpfe attraktiver zu gestalten. Demgegenüber setzen die traditionellen Schulen auf das Althergebrachte, das sie bewahren wollen. Die Stile unterscheiden sich daher vor allem in den Formenläufen, in der Namensgebung der Techniken sowie in der Art des Wettkampfes. Die Techniken selbst sind im Grunde identisch. In der Körperbewegung gibt es augenfällige Unterschiede: In den traditionelleren Taekwondo-Schulen werden Bewegungen zumeist, dem Karate ähnlich, zwischen Positionen mit tieferem und breiterem Stand durchgeführt. Der Körperschwerpunkt wird kontinuierlich niedrig gehalten und wenn möglich auf einer Linie bewegt. Die moderneren, wettkampforientierten Richtungen gingen zu höheren Ständen über. Zwischen einzelnen Positionen im Formenlauf wird der Körper deutlich mehr auf und ab bewegt. Hinzu kommt, dass diverse Großmeister den jeweiligen Stil ebenfalls leicht beeinflussen, was dazu führt, dass alle untergeordneten Schulen diesen Stil übernehmen. Dies betrifft vor allem bestimmte Techniken und hier insbesondere den jeweiligen Bewegungsablauf. Einige Großmeister verlangen weiche, fließende Bewegungen, andere kantig-dynamische. Auch die Ausführungsgeschwindigkeit der jeweiligen Technik unterscheidet sich oftmals. Im Wesentlichen lassen sich drei Haupt-Stilrichtungen identifizieren: das traditionelle ITF-Taekwondo, wie es ursprünglich in den Anfangsjahren praktiziert wurde; das reformierte ITF-Taekwondo, wie es von Choi Hong-hi nach 1972 aus dem traditionellen Taekwondo entwickelt wurde; das WTF-Taekwondo, das sich nach 1973 aus dem traditionellen Taekwondo hervortat. Die meisten Verbände, Schulen und Vereine zumindest in Deutschland lassen sich bezüglich ihrer Art, den Sport auszuüben, einer dieser drei Stilrichtungen zuordnen. Schreibweisen [| ] Zur Abgrenzung musste sogar die Schreibweise des Begriffes Taekwondo herhalten. Traditionell heißt es „Taekwon-Do“; diese Schreibweise hat auch die ITF behalten. Die WTF schreibt den Namen „Taekwondo“. Manche Schulen trennen die Silben komplett und schreiben „Tae-Kwon-Do“. Die offizielle Umschrift des Begriffs 태권도 ist „Taegwondo“ in Südkorea () und „T'aekwŏndo“ (-Romanisierung) in Nordkorea; diese Schreibweisen werden aber praktisch nie verwendet. Auch Techniken werden manchmal unterschiedlich benannt, obwohl sie in gleicher Weise ausgeführt werden. Das resultiert vor allem darin, dass die Übersetzung der koreanischen Schreibweisen in westliche Schriften nicht ganz eindeutig ist. Daher können solche Bezeichnungen voneinander abweichen (vergleiche ). Formenlauf [| ] Formen (englisch: Pattern) sind festgelegte Schritt- und Technikfolgen. Sie gleichen einem Kampf gegen imaginäre Gegner und dienen vor allem der Automatisierung von Bewegungsfolgen und dem Training von passenden Atemtechniken. Der geschichtliche Hintergrund ist angeblich, dass es früher viel zu gefährlich gewesen wäre, einen Trainingskampf gegen einen echten Gegner zu führen – bei Verletzung oder Tod hätte dies zu erheblichen wirtschaftlichen Problemen (Arbeitskraft in der Landwirtschaft) und entsprechenden Racheakten der Familie des Opfers geführt. Es gibt noch weitere Theorien über die Entstehung von Formen, die sich in allen asiatischen Kampfarten und in den unterschiedlichsten kulturellen Kontexten entwickelt haben. Bei den festgelegten Bewegungsformen unterscheidet man zwischen • (Taegeuk/Palge und Yudanja) • (die traditionellen Formen, von Choi Hong-hi zusammengestellt) • Teul (von Choi Hong-hi später aus den Hyeong weiterentwickelt, siehe dort) Bezeichnung, Name und Relevanz der Form Verband: WTF z. B. ITF Relevant für: Nummer Pumsae 1 / 3 Hyeong/Teul 2 1 Il jang 4 Cheon-Ji 8. Kup 2 I jang 4 Dan-Gun 7. Kup 3 Sam jang 4 Do-San 6. Kup 4 Sa jang 4 Won-Hyo 5. Kup 5 Oh jang 4 Yul-Gok 4. Kup 6 Yuk jang 4 Jung-Geun 3. Kup 7 Chil jang 4 Toi-Gye 2. Kup 8 Pal jang 4 Hwa-Rang 1. Kup 9 Koryo Chung-Mu 1. Dan 10 Kumgang Gwang-Gae Po-Eun Gye-Baek 2. Dan 11 Taebaek Eui-Am Chung-Jang Go-Dang – neu: Juche – abermals geändert auf Go-Dang 3. Dan 12 Pyongwon + Sipjin Sam-Il Yu-Sin Choe-Yeong 4. Dan 13 Jitae + Chonkwon Yeon-Gae Eul-Ji Mun-mu 5. Dan 14 Hansu + Ileyo Seo-San Se-Jong 6. Dan 1) Die ersten acht Formen haben keine eigenen Namen, sondern als Gesamtheit den Namen Taeguk. Die Namen der einzelnen Formen Il Jang bis Pal Jang stellen lediglich eine Nummerierung in sinokoreanischer Zählweise dar. Parallel zu der Taeguk-Schule existiert auch eine Palgue-Schule, ebenfalls mit den Formen Il Jang bis Pal Jang. Dan heißen die Formen weder Palgue noch Taeguk, sondern jede Form hat einen eigenen Namen. Der Oberbegriff für die Formen der Palgue, Taeguk, und der in ihrer Gesamtheit als 'Yudanja' bezeichneten einzeln benannten Formen ab dem 1. Dan lautet Pumsae. 2) Es gibt traditionell 20 Hyeongs. Dann wurden die 20 Hyeongs um weitere 4 Hyeongs ergänzt, um symbolisch für die 24 Stunden am Tag auch 24 Hyeongs zu haben. Die Hyeong Tong-Il war die 20. Hyeong und wurde dann zur 24. Hyong, da sie für die Wiedervereinigung Koreas steht. Als General Choi anfing, die Hyeongs zu verändern, und sogar eine weitere Form entwickelte, um diese gegen eine andere auszutauschen, benannte er die Hyeongs in Teul um. Zum Vergleich der traditionellen Reihenfolge der Hyeongs mit der Reihenfolge der Teul vergleiche diese. 3) Stand: 2008. 4) Vollständiger Name dieser Formen ist je nach Formenschule ' Jang', z. B. 'Taeguk Pal Jang' oder 'Palgue Sa Jang'. Zu diesen Formen gibt es noch die „Vierseitengrundschule“ (Sajojirugi), die zwei Techniken enthält, die in vier Richtungen ausgeführt werden. Diese Techniken sind meist die ersten, die man lernt (Apkubi-araemakki und Momtong-chongwon-chirugi). Wettkampf [| ] Das Taekwondo hat sich von einem koreanischen Volkssport mit der Verbreitung in der Welt, der Austragung von internationalen Wettkämpfen und der Aufnahme in das Programm der zu einem modernen Wettkampfsport entwickelt. Nach Angaben der WTF trainieren weltweit über 40 Millionen Athleten den dynamischen Vollkontakt-Wettkampfsport, seit der offiziellen olympischen Anerkennung in Sydney 2000 mit steigender Tendenz. Regelmäßig finden auch Militär-Weltmeisterschaften () im Vollkontakt-Wettkampf (WTF) statt. Der Wettkampf (Freikampf) findet auf einem abgegrenzten Feld statt und wird von mehreren Punktrichtern bewertet, von einem Kampfrichter geleitet. Der Wettkampf geht über wenige Minuten (olympisch drei Runden über jeweils zwei Minuten mit jeweils einer Minute Pause), in denen die Teilnehmer versuchen müssen, mit Taekwondo-Techniken den Gegner zu treffen (Vollkontakt). Je nach getroffener Körperstelle (Torso einen Punkt und Kopf 3 Punkte) werden Punkte vergeben, für Drehtechniken wird jeweils ein Zusatzpunkt gegeben, bei unsportlichem Verhalten können auch Strafen (Punktabzüge) vergeben werden. Der Wettkampf kann jedoch auch durch ein K.O. Entschieden werden. Die genauen Kampfordnungen unterscheiden sich von Verband zu Verband, können aber in der Regel auf den Webseiten der Verbände eingesehen werden (siehe Weblinks, unten). Die olympischen Wettkämpfe finden in vier der sonst üblichen acht für Männer und Frauen nach den international gültigen Wettkampfregeln der WTF statt. Im Vollkontakt tragen die Wettkämpfer exakt vorgeschriebene Schutzausrüstung (Kopfschutz, Schienbein- und Ellbogenschoner, Tiefschutz, Zahnschutz, Brustpanzer). Als Konsequenz der starken Wettkampforientierung in der olympischen Sportart werden schwerpunktmäßig Techniken und Kombinationen geübt, die im Wettkampf gemäß der Wettkampfordnung Trefferpunkte bringen. Im Gegensatz dazu besinnen sich die traditionellen Schulen auf ein Taekwondo ohne Wettkampfdruck und üben demzufolge das gesamte Technikspektrum. Dennoch finden auch hier Freikämpfe (meist Leicht- beziehungsweise Semikontakt) statt. Hier stehen allerdings statt der Trefferwirkung eher die korrekte und ästhetische Ausführung der Technik(en) im Vordergrund. Neben dem Freikampf werden auch Formenturniere ausgetragen, diese Wettkampfdisziplin ist allerdings nicht olympisch. Übersicht [| ] Stil/Verband Formenbezeichnung Wettkampf WTF (olympisch) Pumsae Vollkontakt mit (weichem) Helm, Schutzweste, Zahnschutz, Tiefschutz, Handschützer, Unterarm- und Schienbeinschoner sowie je nach Altersklasse auch mit Spannschutz. Im Vordergrund stehen Fußtechniken zum Körper und Kopf. Handtechniken zum Kopf sind aufgrund erhöhter Verletzungsgefahr nicht erlaubt, lediglich Fausttechniken zum Rumpf. Tiefe Fußtechniken (auf die Beine) sind verboten. ITF Teul Leichtkontakt mit Hand- und Fußschutz. Fußtechniken in allen Varianten und Kombinationen werden kombiniert mit realen Faustkampftechniken, auch Fauststoßtechniken zum Kopf. „traditionell“ Hyeong Ohne Kontakt beziehungsweise nur Leichtkontakt, kein Schutz. Bis auf wenige potentiell sehr gefährliche Ausnahmen (zum Beispiel Handkante gegen den Hals) sind alle regulären Taekwondo-Techniken erlaubt. Man darf allerdings den Gegner dabei nicht oder nur leicht berühren. Taekwondo in Deutschland [| ] Kurze Historie [| ] Taekwondo wurde ab 1965 durch die Großmeister Choi Hong-hi und Kwon Jae-hwa auch im deutschsprachigen Raum verbreitet (diese Arbeit wurde später von vielen anderen koreanischen Großmeistern unterstützt und fortgesetzt, die zum Teil heute noch in ansässig sind). Hervorzuheben sind der langjährige DTU-Bundestrainer aus Stuttgart, unter dessen Regie Deutschland ununterbrochen in Folge (1976, 1978, 1980, 1982, 1984) Europameister wurde und zahlreiche Medaillen auf Weltebene hervorgebracht hat, sowie sein Vorgänger, der deutscher Nationaltrainer von 1972 bis 1975 war. Unter anderem errang das deutsche Team zweimal Gold, 1979 durch und 1982 durch, sowie zweimal Bronze in Korea bei den ersten olympischen TKD-Wettkämpfen 1988 in Seoul durch (Europameister 1988) und (Weltmeister 1987). Die ersten deutschen Meisterschaften fanden bereits 1967 in statt. Die ersten WM-Teilnehmer Deutschlands gewannen in Korea 1973 Silber durch Armando Chavero und Bronze durch Georg Karrenberg (beide Leichtgewicht). Ebenfalls in Korea errangen 1975 jeweils eine Silbermedaille (Federgewicht) und Meinolf Lüttecken (Schwergewicht), sowie Hubert Leuchter (Bantamgewicht) Bronze. Erster Bundestrainer der Sektion Taekwondo im (DJB) wurde 1972, der den zunächst provisorisch eingesetzten ablöste. Die Deutsche Taekwondo Union e.V. [| ] Die (DTU) wurde 1981 gegründet und ging aus der Sektion Taekwondo des Deutschen Judo-Bundes hervor. Die DTU ist Mitglied in der European Taekwondo Union (ETU) sowie des Weltdachverbandes WTF. Damit ist die DTU vom als einziger Verband anerkannt und berechtigt, Sportler zu den Olympischen Spielen zu entsenden. Heute trainieren über 58.000 Aktive in der DTU, welche in etwa 850 Vereinen den Sport ausüben. Zur DTU gehören 17 Landesverbände. Weitere Taekwondo-Verbände [| ] Die ITF-D mit Sitz in ist ein deutscher Nationalverband. Sie ist deren europäischem und internationalem Verband angeschlossen. Präsident ist seit 2007 Walter Komorowski (7. ). Über 17 Jahre (1989–2007) war Paul Weiler (8. Dan) als Präsident maßgebend am Aufbau des Verbandes und der Verbandsstrukturen beteiligt, nach dem er die ITF-D von seinem Vorgänger Lee, Ky-Yung übernommen hatte. Der Ursprung dieses Verbands reicht in Deutschland bis ins Jahr 1966 zurück. Die Strukturen wurden in zahlreichen europäischen Ländern übernommen. Heute ist Paul Weiler Vizepräsident in einem der Weltverbände. Ein weiterer deutscher Verband ist die International Taekwon-Do Federation-Germany (ITF-G) mit Hauptsitz in unter der Präsidentschaft von Andreas Granzow (7. Dan) und dem Vizepräsidenten Bruno Newel (5. Dan). Die ITF-Germany ist offizieller deutscher Vertreter der in Wien und stellt in Kooperation mit dem NWTV eine Mitgliedervertretung der ITF in Deutschland dar. Die ITF-Germany e. Entstand 2011 und ist Mitglied der europäischen EITF. Die NAG mit Sitz in ist ein weiterer deutscher Verband, der durch Abspaltung von der ITF-D entstand. Er wird von Dario Fimiani (4. Dan) geleitet. Abspaltungsgrund war hier die gewünschte Zusammenarbeit mit Choi Jeong-hwa (dem Sohn von Choi Hong-hi) und dessen Verband. Olympischer Taekwondo-Wettkampf [| ] Seit 2003 findet in Deutschland innerhalb der DTU die Taekwondo-Bundesliga statt, die im Freikampf (olympische Disziplin) den deutschen Taekwondo-Mannschaftsmeister ermittelt und den Sport publikumswirksam einem breiteren Zuschauerkreis auf regionaler Ebene näher bringt. Bei den in Sydney gewann Deutschland erstmals eine Silbermedaille durch (Herren –80 kg). Der ehemalige Sportsoldat und dreifache Weltmeister (2 × CISM und WM 1995) belegte den 5. Platz (Herren –68 kg), und Fadime Helvacioglu (Damen –49 kg) schied bei den Frauen in den Vorkämpfen vorzeitig aus. Bei den erstmals ausgetragenen in Singapur gewann für Deutschland eine Silbermedaille (Mädchen –63 kg) und eine Silbermedaille (Jungen +73 kg). Betreut wurden beide von Bundestrainer Holger Wunderlich. 2003 fand die WTF-Weltmeisterschaft in statt. Etwa 1000 Teilnehmer aus über 100 Ländern nahmen daran teil. Deutschland errang insgesamt drei Medaillen: Silber für Mohamed Ebnoutalib, Bronze jeweils für Thucuc Pham und -Goldmedaillengewinner Erdal Aylanc. Nach der WM 1979 in Sindelfingen konnte nach 24 Jahren erneut eine Taekwondo-WM in Deutschland ausgetragen werden. Europameisterschaften werden seit 1976 (Barcelona) ausgetragen und finden in der Regel alle zwei Jahre, abwechselnd zu den WTF-Weltmeisterschaften, statt. Nach 1978 (München) und 1984 () wurde 2006 in erneut eine Europameisterschaft in Deutschland ausgetragen. Bekleidung [| ]. Nachwuchs-Sportler beim Dehnungstraining in seinem Dobok Der Kampfanzug (Dobok) ist ein Anzug aus leichtem, weißgebleichtem Stoff, der aus einer Art Jacke (Sang-I), Hose (Hang-I) und Gürtel ( Ty) besteht. Er ist strapazierfähig, lässt alle Bewegungen zu und widersteht leichtem bis mittlerem Reißen. Zur Grundbekleidung kommen gegebenenfalls noch Schutzausrüstungen für den Wettkampf hinzu (siehe oben). Jegliche Form von Schmuck (Ringe, Hals-/Fußkettchen, Armbänder, Uhren und große Ohrringe) muss wegen der Verletzungsgefahr vor dem Training abgelegt werden. Die Füße bleiben unbekleidet. Ausnahmen gibt es für Sportler mit Fußverletzungen oder ähnlichem, bei Bedarf sollte man den Lehrer fragen. Spezielle Taekwondo-Schuhe gibt es zwar, doch sollten diese nur zu speziellen Anlässen (Vorführungen oder Training im Freien) getragen werden. Oberteil und Hose [| ] Das Oberteil soll das Gesäß bedecken, seine Ärmel reichen mindestens über den halben Unterarm, höchstens bis zu den Handgelenken. Schwarzer Rand und schwarzes Revers sind nur für Danträger zulässig. Im traditionellen Taekwon-Do ist das Oberteil ähnlich wie im Judo und Karate eine Jacke, in den wettkampforientierten Varianten ist es dagegen auf der Vorderseite geschlossen, so dass man es über den Kopf zieht. Die Hose ist so gearbeitet, dass ein seitlicher möglich ist. Sie reicht mindestens bis zur halben Wade. An Jacke und/oder Hose können auch Verbandsabzeichen und Aufdrucke angebracht werden, was durch die Bekleidungsordnungen der jeweiligen Verbände und Schulen geregelt wird. Für Probetrainings ist auch ein (strapazierfähiger) Trainingsanzug zulässig. Bei Eintritt in einen Verband muss der Schüler allerdings einen Dobok erwerben. Das Tragen des Doboks soll die Schüler zu einer Einheit werden lassen, deshalb sind Abweichungen von der Kleidungsordnung unerwünscht. Im Taekwondo hat der weiße Dobok sowie der weiße Gürtel auch symbolischen Charakter. Die Farbe Weiß ist rein und kann noch leicht alle anderen Farben annehmen. Sie ist wie ein noch unbeschriebenes Blatt, völlig leer. Ein Schüler im weißen Dobok ist vergleichbar mit einem noch leeren Glas, in das langsam neues Wissen der Meister eingegossen wird. Der Schüler sollte dieses Wissen und Können „aufsaugen“, verarbeiten, um es dann erfolgreich in die Tat umzusetzen. Unabhängig von dieser Bedeutung entstand der weiße Trainingsanzug wohl ganz pragmatisch aus der Tatsache, dass Farbstoffe früher sehr teuer waren. Gürtel und Graduierungssystem [| ] Erwähnt werden soll hier als Erstes, dass die Erkennung des Ranges nicht der Hauptgrund ist, dass beim Taekwondo Gürtel getragen werden. Viel wichtiger ist, dass 3 Fingerbreiten unter dem Bauchnabel das oft in der asiatischen Philosophie genannte Zentrum liegt, das für die Entstehung der Lebenskraft (Chi) verantwortlich ist. An der richtigen Stelle und mit richtigem Druck gebunden ermöglicht es der Gürtel, nahezu den gesamten Körper blitzartig anzuspannen, um zum Beispiel einen Tritt gezielt auszuführen oder um einen Treffer „einzustecken“. Dieses Phänomen kann man auch bei beobachten, die den Kraftgürtel nicht am Bauch tragen, sondern drei Fingerbreiten unter dem Bauchnabel. Die Graduierungs- beziehungsweise Gürtelsysteme der Kampfsportarten sind erst im 19. Jahrhundert entstanden und wurden erstmals vom, dem Begründer des Judo eingeführt. Aber auch schon in historischen Zeiten zeigten unterschiedliche Kleider- und Gürtelfarben verschiedene Ränge in der höfischen Hierarchie an (sowohl in Asien als auch in Europa). Zu Beginn des modernen Taekwondo gab es nur vier Gürtelfarben: weiß, blau, rot und schwarz, die Farben der Koreanischen Flagge. Diese wurden mittlerweile ergänzt durch gelb, grün und braun. Das moderne Graduierungssystem dient vor allem dazu, den Trainings- und Wissensstand zu repräsentieren. Die Aufstellung beim Taekwondo-Training wird aus praktischen Gründen im Block nach Gürtelfarben geordnet vorgenommen: rechts vorne steht der höchstgraduierte, links hinten der niedrigste Grad. Die Gürtelgrade sind unterteilt in Schülerklasse (, Zählung abwärts) und Meisterklasse ( oder Poom (WTF; nur 1.–3.) bei unter 15-jährigen, Zählung aufwärts). Die Einteilung der Klassen ist je nach Verband unterschiedlich. Der Farbe der Gürtel liegt ebenfalls eine Symbolik zugrunde: • Der weiße Gürtel wird von Anfängern getragen, die noch unwissend sind und dem Taekwondo offen und wissbegierig gegenüberstehen. • Der weißgelbe Gürtel ist ein Übergang. • Der gelbe Gürtel steht für fruchtbaren Erdboden, auf dem Wissen und Können gedeihen sollen. • Der gelbgrüne Gürtel ist ein Übergang. • Der grüne Gürtel symbolisiert die ersten Sprösslinge und Früchte, Zeichen dafür, dass sich die Trainingsanstrengungen gelohnt haben und etwas im Schüler heranreift. • Der grünblaue Gürtel ist ein Übergang. • Der blaue Gürtel steht für den Himmel und somit sinnbildlich für eine Grenze. Der Schüler muss nun zeigen, dass er in der Lage ist, Höheres anzustreben und auch zu erreichen. • Der blaurote Gürtel ist ein Übergang. • Der rote Gürtel repräsentiert die Sonne, von der schon eine große Kraft ausgeht, dient dem Schüler aber auch als Signal. Er steht nun kurz davor, Meister zu werden, und wird angehalten, sich noch intensiver und ausdauernder mit dem Taekwondo zu beschäftigen. Einige Schulen verwenden den braunen Gürtel an Stelle des roten Gürtels. Braun symbolisiert die Borke des Baumstammes, was bedeutet, dass die Techniken sich bereits gefestigt haben und der Schüler kurz davor steht, Meister zu werden. • Der rotschwarze Gürtel ist ein Übergang. • Schwarz und auch der „Schwarze Gürtel“ ist die Farbe der Meister und nur diesen vorbehalten. Schwarz, Symbol für das Weltall, vereinigt alle anderen Farben in sich und ist somit die stärkste aller Farben. Schwarz soll auch die Autorität, das Wissen und die Erfahrung der Meister symbolisieren. Daher dürfen auch nur Dan-Träger Doboks mit einem schwarzen Revers tragen, so wie generell alle Verzierungen am in Schwarz nur den Meistern zustehen. Gürtelfarben in Deutschland (DTU) [| ] Bezeichnung Gürtelfarbe 10. Kup weiß (Neueinsteiger) 9. Kup weiß oder weiß-gelb 8. Kup gelb oder gelb-grün 6. Kup grün oder grün-blau 4. Kup blau oder blau-rot beziehungsweise blau-braun 2. Kup rot oder braun 1. Kup rot beziehungsweise braun oder rot-schwarz / braun-schwarz 1. Dan schwarz (bei Kindern 1. Poom, rot-schwarz längsgestreift) 10. Dan wird vom Kukkiwon ehrenhalber verliehen Gürtelfarben in Österreich (ÖTDV) [| ] Bezeichnung Gürtelfarbe Anfänger weiß (Neueinsteiger) 10. Kup gelb oder gelb-grün 8. Kup grün oder grün-blau 6. Kup blau oder blau-braun 4. Kup braun oder braun-rot 2. Kup rot oder rot-schwarz 1. Dan schwarz (bei Kindern 1. Poom, rot-schwarz längsgestreift) 7. Dan wird vom Kukkiwon verliehen Gürtelfarben in der Schweiz (Swiss Taekwondo) [| ] Im Schweizer WTF-/ETU-Mitgliedverband Swiss Taekwondo, wird der Kup-Grad ab dem 8. Kup gezählt: Bezeichnung Gürtelfarbe Anfänger weiß (Neueinsteiger) 8.–7. Kup gelb 6.–5. Kup grün 4.–3. Kup blau 2.–1. Dan schwarz (bei Kindern 1. Poom, rot-schwarz längsgestreift) Gürtelprüfungen finden meist nach festgelegten Schemata (Prüfungsordnung) statt und werden von Meistergraden abgenommen. Sie beinhalten Theoriewissen, Formenlauf und Demonstration von Techniken (abgesprochener Kampf, Freikampf, Bruchtests und manchmal auch Straßenkampf). Verhaltenskodex und Regeln [| ] Taekwondo hat gewaltiges Potenzial, mit einer kleinen Unaufmerksamkeit kann man sich und andere verletzen. Der Lehrer ist für den geordneten Ablauf der Übungsstunde verantwortlich. Er kann aber nicht für lauter Einzelpersonen sorgen, die sich nicht an die Regeln halten. Deshalb müssen den Anweisungen des Lehrers unbedingt Folge geleistet werden, dazu gehört auch, dass man dem Lehrer seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Regeln [| ] Je nach Stilrichtung, Schule oder Großmeister gibt es unterschiedlich strikte, strenge oder verbindliche Ansprüche und Anforderungen an das Benehmen oder das Verhalten der Taekwondoins während einer Trainingseinheit. Je traditioneller Taekwondo ausgeübt wird, desto strenger sind diese Regeln gefasst und desto genauer wird auch auf ihre Einhaltung geachtet. Einige Regeln gelten jedoch grundsätzlich für das Taekwondo und werden nachfolgend aufgelistet: • Zum Training erscheint man pünktlich und in sauberer Sportkleidung (Dobok). Hände und Füße sind gewaschen, Finger- und Fußnägel sind kurz gehalten, um Verletzungen vorzubeugen. • Während einer Trainingseinheit darf nicht getrunken oder gegessen werden. Kaugummi kauen oder eine Rauchpause sind ebenfalls nicht gestattet. Die gesamte Aufmerksamkeit soll dem Lehrer beziehungsweise dem Übungspartner gewidmet sein. • Während einer Trainingseinheit sollte der Trainingsbereich möglichst nicht verlassen werden. Auf die Toilette sollte man vor Beginn des Trainings gehen. In dringenden Fällen meldet man sich beim Lehrer ab, doch sollte bedacht werden, dass jede Unterbrechung den Unterricht insgesamt stört, den eigenen Körper wieder auskühlen lässt und somit Verletzungsgefahr birgt. Außerdem können so Dreck, Steinchen oder Splitter aus dem Gangbereich auf die Trainingsfläche gebracht werden, was ebenfalls zu Problemen führen kann, da viele barfuß trainieren. • Bevor das Training beginnt, stellen sich die Schüler vor dem Meister in einer fest vorgegebenen Reihenfolge gemäß ihrer Graduierung auf. Der höchste Grad steht dabei immer vorne rechts. • Das Training beginnt, wenn der Lehrer den Befehl zur Aufstellung gibt. Üblicherweise wird der Trainer vom ersten Schüler (vorne rechts) auf koreanisch gegrüßt, dann verbeugt sich die Gruppe zum Lehrer und der Lehrer zur Gruppe hin. Einige Schulen legen Wert darauf, dass beim Begrüßungszeremoniell zusätzlich die Fahne Koreas gegrüßt wird. • Beim Training darf nicht geschwatzt oder laut gelacht werden. Die Kommandos des Lehrers müssen jederzeit verstanden werden können und müssen auch befolgt werden. • Nur der Lehrer oder hohe Graduierungen dürfen anderen Schülern Techniken beibringen oder die Schüler korrigieren. Damit wird sichergestellt, dass die Techniken richtig gelernt werden und sich keine Unsauberkeiten einschleichen. Dies gilt besonders für den Formenlauf, da sich sonst schnell falsche Bewegungsabläufe verbreiten können. • Angriffe gegeneinander, Bruchtests, Übungen mit Waffen (zum Beispiel bei der Selbstverteidigung) oder andere schwierige Übungen dürfen nur nach ausdrücklicher Genehmigung des Lehrers unter dessen Beobachtung durchgeführt werden. Ansonsten ist die Verletzungsgefahr zu groß. • Befiehlt der Lehrer Übungsabbruch (Kommando Geuman oder Baro oder Gallyeo), müssen alle Übungen sofort beendet werden. Zeremoniell und Respekt [| ] Respekt und Formwahrung ist gerade in Asien selbstverständlicher Inhalt des täglichen Lebens. So auch beim Taekwondo. Ein hervorstechendes Merkmal dieses Zeremoniells ist das Verneigen: Mit der Verneigung wird nicht nur Respekt vor dem Lehrer und dem Übungspartner ausgedrückt, sie dient vor allem der Sammlung und Konzentration. Sie sollte bewusst geschehen, denn sie zeigt an, dass man sich auf die bevorstehende Aufgabe konzentriert. Konzentration ist ein wesentliches Element im Taekwondo, sie ermöglicht komplexe Bewegungsabläufe und stellt sicher, dass der Partner nicht versehentlich verletzt wird. Mit dem Gruß bestätigt man, dass man die Alltagssorgen abstreift, sich auf die bevorstehende Übung konzentriert. Es signalisiert dem Partner, dass man ihn als Person respektiert und darauf achten wird, fair und ohne Gefahr mit ihm zu üben. „Der Edle verneigt sich, aber beugt sich nicht.“ () Man verneigt sich in der Regel • beim Betreten und Verlassen des Übungsraums: Damit übertritt man ganz bewusst auch geistig die Schwelle vom Alltag zum Training und umgekehrt. Wenn Landesfahnen aufgehängt sind (zum Beispiel bei Prüfungen die koreanische neben der nationalen) begrüßt man auch die Fahnen, um dem Ursprungs- und Gastgeberland Respekt zu zeigen. • zu Beginn und Ende der Übungsstunde: Schüler und Lehrer bekunden gegenseitigen Respekt und versichern sich ihrer Konzentration auf die Übungen. • vor und nach Partnerübungen: Damit signalisieren sich die Partner, dass sie alle Aufmerksamkeit in die Ausübung der Technik legen, so dass der Partner nicht gefährdet wird. • vor und nach einem Bruchtest: Taekwondo ist zur Verteidigung gedacht und nicht zum Zerstören. Da beim Bruchtest etwas zerstört werden soll (zum Beispiel ein Holzbrett), fragt der Übende mit der Verneigung gegenüber dem Lehrer oder Prüfer um Erlaubnis nach, ausnahmsweise etwas zerstören zu dürfen. Die Verneigung wird meist mit dem Kommando Cha-ryeot (Achtung!) vorbereitet. Die Füße sind nebeneinander im Moa Seogi, Fäuste am gestreckten Arm leicht neben dem Körper, Gegenüber ansehen. In einer erneuerten Fassung der Geste, die vom WTF abgesegnet wurde, werden die Händen auf die Hüfte gelegt und hängen nicht mehr seitlich am Körper. Es steht den Schulen aber frei zu wählen, welche Verbeugungstechnik sie von ihren Schülern erwarten. Mit dem Kommando Gyeong-nye (grüßen, verneigen) wird die Geste eingeleitet. Der Oberkörper beugt sich 45° vor, Arme mit den Fäusten werden leicht angewinkelt. Auch hier greift die neue Fassung, die Hände bleiben auf der Hüfte, während sich der Körper beugt. Eine Faust ist in diesem Fall nicht mehr angebracht. Fremdartiges Zeremoniell oder sportliche Etikette [| ] Kulturelle Einblicke eines Großmeisters [| ] Großmeister Song Chae-Yong berichtete in einem Interview 1987 über seine Anfänge als Taekwondo-Lehrer in München und die Unterschiede der Kulturen (aus Taekwon-Do im Westen, Mönchseulen-Verlag, 1989): [] So habe ich Taekwon-Do an der Volkshochschule gemacht, im Herbst 1972. Damals habe ich viele Fehler gemacht. Ich wollte original Taekwon-Do zeigen und habe ein hartes Training gemacht. Die Leute konnten das aber nicht durchstehen. Ich wollte Taekwon-Do so weitergeben, wie ich es von meinem Lehrer gelernt hatte, auf die gleiche Art, aber die Leute konnten das nicht vertragen und sind immer wieder weggegangen. Daraufhin habe ich das Training milder gemacht. [] Bei uns ist das etwas anderes gewesen. Disziplin ist sehr hart in Korea und besonders ein Judo- oder Taekwon-Do-Trainer gilt als Respektsperson. Man sagt Sahbum-Nim zu einem Meister in den Budo-Sportarten. Wenn also ein Sahbum-Nim das Training leitet, das ist dann vollkommen akzeptiert, was der macht, niemand kann etwas dagegen sagen. Ich habe mich das hier nicht getraut. In Korea ist Sahbum-Nim ein Begriff, aber nicht in Europa, hier denken die Leute: Ach, das ist ja nur ein Trainer! Damals haben wir in Korea streng mit Meditation das Training angefangen, aber ich habe befürchtet, dass die Leute hier das nicht wissen, dass sie es komisch finden, einfach so zu sitzen, mit geschlossenen Augen. In Korea durfte man im Übungsraum, im Dojang, nicht sprechen, man durfte nicht einmal die Zähne zeigen. Man achtete sogar darauf, nicht auf den Schatten des Lehrers zu treten. Ein Lehrer ist für uns eine absolute Respektsperson. Als ich hier in München an einem Gymnasium ein Praktikum machte für mein Diplom als Deutschlehrer, da war ich überrascht von der Atmosphäre des Unterrichts. Das kannte ich nicht. Das waren Schüler der 9. Klasse und die waren natürlich sehr frech. Am Schluss der Stunde packten sie einfach ihre Sachen und rannten weg, ohne zu grüßen. So etwas gibt es in Korea nicht. [] Ein Lehrer ist grundsätzlich eine Respektsperson, also auch ein Sahbum-Nim. Vielleicht hat man aber auch Angst vor ihm, denn er ist ein Do-in, also nicht nur ein charakterlich, sondern auch ein körperlich geschulter Mann. Man fürchtet ihn also auch ein wenig. Für Japaner, Koreaner, Chinesen ist ein Sahbum-Nim ein Begriff, den die sofort verstehen. [] Was er sagt, das haben wir ohne Kritik angenommen. Wir hätten nie gewagt, „Warum?“ zu sagen. Zeremoniell im Westen [| ] Gerade asiatische Kampfsportarten gelten meist als Inbegriff des Zeremoniellen. Viele Europäer oder „normale“ Sportler machen sich darüber lustig oder finden es unangenehm, sehen vielleicht sogar religiöse oder sektiererische Hintergründe. Neben den praktischen Aspekten (beispielsweise Verneigung als Signal, sich auf den Partner zu konzentrieren und ihm keine Verletzungen zuzufügen) gibt es aber auch eine andere interessante Sichtweise: So unbekannt, wie man in Europa immer annimmt, sind Höflichkeitsregeln nämlich gar nicht, wie Beispiele aus typisch europäischen Sportarten zeigen: • Beim Reitsport ist das formale Grüßen des Schiedsgerichts durch den Reiter streng vorgeschrieben und führt bei Nichtbeachtung zur Disqualifikation. • Bei typisch europäischen Schwertsportarten (zum Beispiel ) wird ebenfalls formal gegrüßt, mit genau festgelegten Abläufen (zum Beispiel das Führen des Floretts zum Gesichtsschutz). Gesundheit [| ] • Die hohen Beintechniken des Taekwondo können langfristig bei falscher oder zu kurzer und bei falscher Ausführung zu Hüft- oder Muskelschäden (Zerrungen, Muskelfaserrisse und Vernarbung des Muskelgewebes) führen, da schnelle Dehnungen unter Anwendung von Schnellkraft ausgeführt werden. Sehr wichtig ist hier ein Training, das körperbewusst geführt wird. Hohe Tritte seitwärts müssen etwa mit ausgedrehtem Standbein durchgeführt werden, um Hüftschäden zu vermeiden. Bei korrekter Anleitung ist Taekwondo eine sehr gesunde Sportart, gerade für die Hüfte, da sie Dehnbarkeit und Beweglichkeit erhält. Eventuelle körperliche Beschwerden sollten vor Trainingsbeginn unbedingt mit dem Trainer geklärt werden. • Abhärten von Haut und Knochen durch entsprechende Maßnahmen (Schlagtraining und so weiter) können auf Dauer schaden, sind jedoch beim Taekwondo weniger üblich. • Bei Schnapptritten nach vorne und Handschlägen muss der Trainer sicherstellen, dass sie nicht bis zum Anschlagpunkt im - oder durchgeführt werden. Wenn sich die gesamte Kraft des Schlages bei Übungen regelmäßig im Gelenk entlädt, führt dies zu Verschleißerscheinungen. • Manche Wettkampftechniken, die mit bloßem Fuß entschärft ausgeführt werden, etwa mit dem Außenrist anstatt mit dem Ballen, können bei Ausführungen in der Realität und gegen Gegenstände zu Verletzungen führen. Ein gutes Training vermittelt ein klares Bewusstsein für die Unterschiede zwischen Techniken im sportlichen Wettkampf und Techniken, wie sie im Bruchtest oder in einer realen Kampfsituation genutzt würden. Siehe auch [| ] • • • • • • Literatur [| ] •: Handbuch Taekwondo: Technik – Training – Prüfungsordnung.,. •: Taekwon-Do. Koreanische Kunst der Selbstverteidigung. 767 Seiten, Deutsche Erstausgabe 2003. Unter Mitarbeit des Autors überarbeitete Zusammenfassung der 15-bändigen TKD-Enzyklopädie. Stephan: Taekwondo. Traditionen – Grundlagen – Techniken.. • Alex Gillis: Tödliche Kunst. Übersetzung von Thomas Kuklinski-Rhee. Zweite Auflage. Peters, 2013,. Weblinks [| ].
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August 2019
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